Aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg liegen keine schriftlichen Aufzeichnungen mehr
vor.
Nach Gesprächen mit noch lebenden Mitgliedern aus den Anfangsjahren wurde der Versuch unternommen, eine Chronik nachzuschreiben.
Bereits 1920 wurde im Rahmen des Jünglingsvereins ein Spielmannszug ins Leben gerufen.
Dieser Gründungsversuch führte jedoch nicht zum Erfolg.
1931 wurde dann der Grundstein für den Spielmannszug in seiner heute noch bestehenden Form gelegt.
Es waren unter anderem Hubert Lauscher und Peter Linzenich, die Gespräche mit Clemens Hoss aufnahmen.
Dieser nahm dann die Proben mit folgenden Mitgliedern auf:
Arnolds Helmut
Krings Georg
Krings Franz
Lauscher Alois
Lauscher Franz
Linzenich Karl
Linzenich Ernst
Recker Peter
Nun folgte ein erster Auftritt in sehr bescheidener Form:
Franz und Georg Krings marschierten dabei vor der Musikkapelle und spielten mit dieser abwechselnd.
Dieser erste Auftritt fand beim Abholen des damaligen Schützenkönigs Leo Wilms Anfang der dreißiger Jahre statt.
Bei der Fahnenweihe der "Theaterfreunde 1929" im Jahre 1936 konnte man schon mit einer größeren Anzahl auftreten.
Nach intensiven Proben wuchs die Zahl der Mitglieder ständig und betrug bei Kriegsbeginn 20
aktive Spielleute.
Der letzte Auftritt vor Kriegsende erfolgte im Frühjahr 1944 im Saal Wilms.
Die Spielstärke betrug noch sieben oder acht Mann. Danach kam das Spielmannswesen im Ort - wie auch weitgehend das übrige Vereinsleben - zum Erliegen.
Die meisten Spielleute, insbesondere die aus den Anfangsjahren, waren zwischenzeitlich zum Militärdienst einberufen worden.
Nachdem sich die Nachkriegsverhältnisse wieder weitgehend normalisiert hatten,
riefen die nachstehend aufgeführten 16 Mitglieder am 15.12.1949 den Spielmannszug wieder ins Leben:
Arnolds Helmut
Arnolds Erich
Collard Josef
Dobbelstein Erich
Frantzen Jakob
Hackmann Werner
Hoss Herbert
Krott Walter
Küsgens Wilfried
Kwasnitza Benno
Lauscher Alois
Lauscher Franz
Linzenich Karl
Recker Peter
Prick Kurt
Zur ersten außerordentlichen Mitgliederversammlung traf man sich am 17.01.1950 im Lokal Leo
Wilms.
Franz Lauscher hatte zuvor zwei Trommeln aus dem Müll ausgegraben und vor dem Krieg benutzte Koppel und Adler im "Spritzenhaus" gefunden. Andere Mitglieder hatten selbst noch Instrumente zu Hause
bzw. bei Verwandten und Bekannten auftreiben können. So konnte man 1950 bereits wieder auftreten.
Die ersten innerörtlichen Auftritte waren das "Wecken" am 1. Mai und aus Anlaß des Schützenfestes am 6. August; zwei Veranstaltungen, die auch in den Folgejahren zu regelmäßigen Auftritten des
Spielmannszuges wurden, ebenfalls fuhr man mit der St. Hubertus-Schützenbruderschaft zu auswärtigen Veranstaltungen. Als einheitliche Kluft trug man bei diesen ersten Auftritten blaue Uniformmützen,
dunkle Hosen, weiße Hemden und schwarze Krawatten.
Die weißen Uniformjacken wurden im April 1951 angeschafft.
Im Juni 1951 erfolgte die erste Teilnahme an einem Wettstreit in Oberforstbach, bei dem im Festzug der 1. Preis errungen wurde. Die Zahl der aktiven und inaktiven Mitglieder wuchs in dieser Zeit
ständig und hatte sich bis 1951 fast verdoppelt.
Am 1.Mai 1951 erfolgte der Beitritt zum Verband der Vereinigten Spielmannszüge des Kreises Monschau, der infolge der Auflösung des Kreises Monschau 1972 in "Verband der Vereinigten Spielmannszüge
Nordeifel" umbenannt wurde.
Mit den im diesem Verband zusammengeschlossenen Spielmannszügen traf man sich in der Folgezeit und bis heute zu Wettstreiten und kameradschaftlichen Veranstaltungen.
Am Dorfgeschehen beteiligte der Spielmannszug sich bei Kirmesveranstaltungen, Schützen-, Sport- und in den letzten Jahren auch an Pfarrfesten, an Veranstaltungen aus Anlaß besonderer Gedenktage, z.
B. Volkstrauertag.
Bei den jahrelang durchgeführten Rakkeschfesten des Ortskartells fehlte man ebenfalls nicht.
Der Spielmannszug hielt Tanzveranstaltungen ab, pflegte aber auch vereinsintern das Kameradschaftsleben durch
Vereinsausflüge, Grillfeste, Wanderungen und Kameradschaftsabende.
Mehrfach war der Spielmannszug Ausrichter von Wettstreiten des Verbandes der Vereinigten Spielmannszüge das erste Verbandsfest in Roetgen fand am 16. und 17. Mai 1954 statt.
Fazit
Die Entwicklung der Spielmannsmusik war bis 1945 in großen Zügen vom Militär geprägt, jedoch ist von dieser Entwicklung bis zur heutigen Zeit nichts mehr übrig geblieben.
Das Formale in dieser Musikausübung tritt immer mehr in den Hintergrund, während das musikalische Element immer mehr betont wird.